071 - Das silberne Dreieck by Edgar Wallace

071 - Das silberne Dreieck by Edgar Wallace

Autor:Edgar Wallace [Wallace, Edgar]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-05T09:31:20+00:00


9

Die Dame aus Brasilien

Der Flug begann in Sturm und Regen, und dann kam dichter Nebel. Böen machten sich unangenehm bemerkbar, unter denen luftkranke Passagiere viel zu leiden hatten. Über dem Kanal ging der Pilot bis auf zweihundert Meter herunter.

Dann versuchte der Stewart, den Donner der mächtigen Motoren zu überschreien:

»Wir landen in Lympne ..., dichter Nebel über London ..., Autos sind für die Passagiere bestellt ...«

Manfred beugte sich zu der Dame hinüber, die auf der anderen Seite des schmalen Ganges saß.

»Außerordentlich günstig für Sie«, sagte er so leise, daß nur sie seine Worte verstehen konnte.

Die ehrenwerte Mrs. Peversey hob ihr Lorgnon vor die Augen und musterte ihn kühl. »Wie bitte?«

Kurze Zeit später landeten sie glatt auf dem Flugplatz, und Manfred war der reizenden Dame beim Aussteigen behilflich.

»Was wollten Sie vorhin sagen?«

Die graziöse, hübsche Frau betrachtete Manfred mit unverkennbarer Arroganz.

»Es ist sehr vorteilhaft für Sie, daß wir schon hier landen«, erwiderte er. »Sie heißen Kathleen Zieling, sind aber bekannter unter dem Namen ›Claro‹ May. In Croydon warten zwei Detektive auf Sie, die sich gern mal mit Ihnen über eine Perlenhalskette unterhalten möchten, die vor drei Monaten in London verschwunden ist. Zufällig spreche ich ganz gut französisch und hörte, wie sich zwei Beamte der Pariser Polizei über Ihre Zukunft unterhielten; das war kurz vor dem Start in Le Bourget.«

Ihr Blick war jetzt nicht mehr arrogant, zeigte aber auch keinerlei Unruhe. Augenscheinlich war ihre Prüfung des Mannes, der ihr eine so alarmierende Mitteilung machte, zu seinen Gunsten ausgefallen und hatte sie von seiner Aufrichtigkeit überzeugt.

»Ich danke Ihnen vielmals«, sagte sie leichthin, »aber ich habe nicht die geringste Veranlassung, mir Sorge zu machen. Die beiden Leute, die auf mich warten, sind Fennicker und Edmonds; ich werde ihnen telegrafieren, daß sie mich in meinem Hotel in London sprechen können. Sie sehen eigentlich nicht aus wie ein ›Greifer‹, aber ich muß annehmen, Sie sind doch einer.«

»Die Frage läßt sich nicht so leicht beantworten«, lächelte Manfred.

Sie musterte ihn wieder.

»Für einen ›Greifer‹ sehen Sie zu anständig aus! Nein, nein, mit mir ist alles in Ordnung, aber trotzdem ..., besten Dank.«

Dies war eine Verabschiedung, die Manfred aber nicht zu verstehen schien.

»Sollten Sie irgendwelche Unannehmlichkeiten haben, würde ich mich freuen, wenn Sie bei mir anrufen ließen. Hier ist meine Karte.« Sie nahm sie nachlässig, ohne auch nur einen Blick auf sie zu werfen. »Sie werden sich über mein plötzliches Interesse wundern ... Die Erklärung ist sehr einfach. Vor einem Jahr fiel ein guter Freund von mir auf dem Montmartre in die Hände der Fouret-Bande und wäre sicherlich ermordet worden, wenn Sie ihm nicht geholfen hätten.«

Jetzt fuhr sie überrascht zusammen, blickte auf die Karte, las den Namen und errötete leicht.

»Sie sind es!« rief sie verlegen. »Ich konnte doch nicht wissen, daß Sie einer von der Gesellschaft sind ..., von den ›Vier Gerechten‹! Ihr habt mir oft genug Schrecken eingejagt! Leon ...? Wie war es doch gleich - so ein spanischer Name ...«

»Gonsalez«, warf Manfred ein, und sie nickte eifrig.

»Stimmt - so hieß er!« Und sie blickte ihn mit neuerwachtem Interesse an.

»Ehrenwort, ich habe mit der Perlenkette nichts zu tun! Und Ihr Freund damals in Paris? Er hat mir doch geholfen.



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